Juli 2023

Elternarbeit planen – wie gute Elternarbeit in der Schule gelingt

Erfahren Sie, wie Sie Elternarbeit im schulischen Alltag so planen, dass diese gelingt.

Elternarbeit – Was ist das eigentlich?

Mit dem Begriff der Elternarbeit werden Maßnahmen beschrieben, die mit der Zusammenarbeit zwischen den Eltern und Ihnen als Lehrkraft in Verbindung stehen. Diese Maßnahmen bestärken dabei die sogenannte Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Es handelt sich hierbei um eine Partnerschaft, die auf Augenhöhe stattfinden soll. Die Elternarbeit schließt dabei alle Bezugspersonen des Kindes ein, die in der direkten Betreuung zu diesem stehen. Schulische Elternarbeit findet daher zu dem Ziel statt, dass Schüler und Schülerinnen sich auf der Basis der partnerschaftlichen Zusammenarbeit ganzheitlich, einheitlich und positiv entwickeln können. Hierin wird bereits deutlich, warum die Elternarbeit in Ihrer praktischen Tätigkeit als Lehrkraft eine entscheidende Rolle einnimmt.

Warum Elternarbeit ein wichtiger Bestandteil des schulischen Alltags ist

Die Elternarbeit steht in engem Zusammenhang zur sozialen Entwicklung von Schülern. Im Kontext der Schule lernen Schüler das, was sie für den weiteren Verlauf ihres Lebens brauchen. In diesem Rahmen haben sie die Möglichkeit, ihr soziales Verhalten zu trainieren. Andersherum beeinflusst die Erziehung im häuslichen Umfeld gleichermaßen das Lern- und Sozialverhalten von Schülern. Damit diese Bereiche aufeinander abgestimmt sind und sich sinnvoll ineinander verzahnen, ist es wichtig, dass Sie sich mit den Eltern Ihrer Schüler und Schülerinnen abstimmen. Hierbei geht es beispielsweise darum, gemeinsame Ziele zu identifizieren, Erfahrungen auszutauschen sowie darum den Schüler bestmöglich in seiner Entwicklung zu unterstützen.

Darüber hinaus hat Elternarbeit die Aufgabe, das Wohl des Kindes zu schützen. Nicht immer läuft im häuslichen Umfeld alles positiv. Nicht immer sind familiäre Bedingungen optimal für eine gesunde Entwicklung Ihrer Schüler. In extremen Fällen kommt es gegebenenfalls sogar zu Faktoren wie beispielsweise psychischer Misshandlung, Alkoholismus oder Ähnlichem, sodass eine gesunde Entwicklung für Ihre Schüler nur schwer möglich ist. In diesen Fällen ist Elternarbeit vor allem wichtig, um die Notlage der Betreffenden zu erkennen und darauf reagieren zu können.

Auch für die Bewältigung von Konflikten ist Elternarbeit ein wichtiger Bestandteil. Da Eltern und Lehrer in der Praxis nicht unbedingt häufig kommunizieren, kann es durch Kritik und situative Schilderungen zu unausgesprochenen Konflikten kommen. Hier kann Elternarbeit im engen Austausch dafür sorgen, dass die Wogen geglättet werden können und die Entwicklung des Schülers oder der Schülerin wieder im Fokus stehen. Wollen Sie Konflikten mit Eltern dabei fachgerecht begegnen, ist es wichtig, dass Sie bestimmten Leitlinien und Methodiken folgen, um Ihre Elternarbeit zu optimieren. 

Die Elternarbeit dient demnach dazu, Ihre Schüler besser zu verstehen und die Eltern bei Ihren Anliegen mit einzubeziehen. Dies kann langfristig zu einer effektiveren Lösung bei Problemsituationen führen. Außerdem werden Schülerinnen und Schüler auf diese Weise innerhalb ihres schulischen Werdegangs bestmöglich unterstützt.

Vergessen Sie dabei nicht, dass eine gute Zusammenarbeit nur dann entstehen kann, wenn Sie sich für diesen Prozess Zeit nehmen und für Kontinuität sorgen. Hierzu müssen Sie in erster Linie Vertrauen zu den Eltern aufbauen und für den Abbau von Vorurteilen sorgen.

Über das Bild und Ansehen der Eltern in der Elternarbeit

Als wichtiger Faktor für eine gelingende Elternarbeit ist das Verständnis selbiger im Rahmen der Partnerschaft. Was bedeutet das? Eltern sollten von Ihnen immer als Experten in ihrer Sache verstanden werden. Das heißt, sie sind diejenigen, die Ihnen Informationen über den soziokulturellen Hintergrund der eigenen Familie liefern können. Außerdem liefern sie Expertenwissen über die Biografie Ihrer Schüler. Im Austausch können Sie, sofern Sie die Eltern Ihrer Schüler als Experten verstehen, mehr über die Rolle Ihrer Schüler innerhalb der Familie lernen. Nur mit diesem Wissen können Sie gemeinsam an der Entwicklung arbeiten.

Über das Bild und Ansehen der Lehrkraft in der der Elternarbeit

Auch Sie übernehmen im Rahmen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Eltern Ihrer Schüler eine spezifische Rolle, die der Rolle eines Beraters gleichkommt. Sie verfügen über das pädagogische Fachwissen und sind Fachmann über das schulische Geschehen. Sie kennen Erziehungs- und Bildungsgrundsätze und können in Ihrer Partnerschaft mit den Eltern hierüber fachlich fundiertes Wissen liefern. Darüber hinaus sind Sie der Experte für die Dynamiken mit Gleichaltrigen und können mit diesem Wissen in Zusammenarbeit mit den Eltern für die ganzheitliche Entwicklung von Schülerinnen und Schülern sorgen. Vergessen Sie hierbei nicht, dass Sie gemeinsam mit den Eltern einen partnerschaftlichen Auftrag verwirklichen wollen. Sie teilen sich also eine gemeinsame Verantwortung.

Elternarbeit – was Sie konkret in der Praxis beherzigen sollten

Wenn Sie eine sorgfältige Elternarbeit etablieren wollen, sollten Sie die nachfolgenden Leitlinien berücksichtigen, die Ihnen eine kooperative Elternarbeit ermöglichen und somit die ganzheitliche Entwicklung Ihrer Schülerinnen und Schüler begünstigen.

  • Nehmen Sie die Anliegen der Eltern ernst. Stellen Sie sich mit Ihrem Fachwissen nicht über die Eltern. Betrachten Sie sich als gleichgestellte Institution und nehmen Sie die Ängste, Sorgen und Bedürfnisse, die vorgebracht werden wahr. Beraten und informieren Sie die Eltern Ihrer Schüler, wie für ein konkretes Problem eine Lösung erarbeitet werden kann.
  • Bewahren Sie innerhalb des Gesprächs stets eine positive Haltung. Bleiben Sie auch bei Beschwerden optimistisch und kommunizieren Sie diese Haltung auch nach außen. Halten Sie gegenüber den Eltern eine positive Haltung ein, damit die Elternarbeit langfristig gelingen kann.
  • Zeigen Sie Verständnis für die Ansichten der Eltern. Nur so können Sie dafür sorgen, dass die Eltern Ihrer Schüler und Schülerinnen das Vertrauen aufbringen, problematische Sachverhalte mit Ihnen zu besprechen.
  • Sammeln Sie Informationen von den Eltern Ihrer Schülerinnen und Schüler und versuchen Sie die familiäre Situation besser zu verstehen. Machen Sie sich auf diese Weise einen tiefgreifenden Eindruck davon, wie sich die familiäre Situation im häuslichen Umfeld gestaltet. In welcher sozialen Umgebung leben Ihre Schüler? So gelingt es Ihnen auch, hierfür passende Lösungen anzubieten und im Rahmen der Elternarbeit zusammen an der Entwicklung des Schülers zu arbeiten.
  • Nehmen Sie sich Zeit für die Anliegen der Eltern.

Fazit – was Sie wissen sollten

Wie Sie gesehen haben, nehmen Sie als Lehrer innerhalb der Elternarbeit eine zentrale Rolle ein. Aber nicht nur das. Auch tragen Sie eine große Verantwortung für Ihre Schüler. Um diesen Faktoren begegnen zu können, ist es wichtig, dass Sie sich in der Zusammenarbeit mit Eltern kooperativ zeigen und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Sehen Sie sich dabei als Berater, der auf der Basis des elterlichen Fachwissens, gemeinsam mit den elterlichen Experten eine ganzheitliche Entwicklungszusammenarbeit schaffen kann. So schaffen Sie für Ihre Schülerinnen und Schüler ein optimales Entwicklungs- und Lernumfeld.

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